Dieses Kapitel gibt Anregungen zur Vorbereitung der Videodaten für das Programm Digitize. Es dient als Anleitung zur Entwicklung eines eigenen Verfahrens. Die hier beschriebene Vorgangsweise nimmt Bezug auf die Gerätesituation des Institutes für Sportwissenschaften in Innsbruck. Dort werden ein Panasonic SVHS Videorekorder und eine SGI O_2 Workstation zur Einspielung der Daten verwendet.
In einem ersten Schritt müssen die Videodaten in den Computer eingespielt werden. Dieser Vorgang ist vor allem von der verwendeten Hardware abhängig (Format der SVHS- bzw. Hochgeschwindigkeits-Videoaufzeichnung). Am Sportinstitut zieht man hierfür das Programm mediarecorder, welches zur Standardausstattung der SGI gehört, heran.
Nach dem Einspielen der Videobänder liegen die Filmdaten in Form von Movie Dateien vor. Als digitales Videoformat ist auf der SGI beinahe jedes Movie Format geeignet. Aus Portabilitätsgründen ist es allerdings sinnvoll das Quicktime Format (*.mov) zu verwenden.
In dieser Beschreibung behandeln wir eine Aufzeichnung mit drei Kameras. Als Ausgangsmaterial im Computer haben wir die Dateien
tst_1.mov, tst_2.mov, tst_3.mov.Der Name tst kann durch eine Zeichenkette aus Buchstaben und Ziffern ersetzt werden und 1, 2, 3 bezeichnet die 1-te, 2-te und 3-te Kamera.
Sodann zerlegen wir die Videodateien in eine Folge von Einzelbildern. Wir starten das Programm mediaconvert auf der SGI und setzen die Felder
Video to Convert = tst_1.mov Output Media = Images(s) File Format = TIFF Output File or Template = tst_1_###.tiffDadurch entstehen die Dateien tst_1_000.tiff, tst_1_001.tiff, ...
Im weiteren Verlauf müssen die Bildfolgen synchronisiert werden. Wir bezeichnen die Bildnummern des ersten synchronen Bild-Tupels mit n1, n2 und n3. Die Anzahl der zu digitalisierenden Bilder sei m. Mit Hilfe des Programmes predigi wird daraus eine Folge von JPG Bildern erzeugt, welche von Digitize bearbeitet werden. predigi verwendet zur Konversion das Programm convert von ImageMagick. Der C Quellkode von predigi befindet sich im Verzeichnis util. Der Aufruf von predigi lautet
predigi name m n1 n2 n3.Ist m=201, n1=3, n2=7 und n3=6, so konvertiert der Befehl
predigi tst 201 3 7 6die Dateien
tst_1_003.tiff, tst_1_004.tiff, ..., tst_1_203.tiff tst_2_007.tiff, tst_2_008.tiff, ..., tst_2_207.tiff tst_3_006.tiff, tst_3_007.tiff, ..., tst_3_206.tiffin die Dateien
tst_1_000.jpg, tst_1_001.jpg, ..., tst_1_200.jpg tst_2_000.jpg, tst_2_001.jpg, ..., tst_2_200.jpg tst_3_000.jpg, tst_3_001.jpg, ..., tst_3_200.jpg.Anschließend können die Movie Dateien archiviert und die TIFF Bilder gelöscht werden.
Sind die Movie Dateien bereits synchronisiert und haben die gleiche Länge, so muss nicht der Umweg über die TIFF Bilder gemacht werden. Man setzt in mediaconvert
File Format = JFIF Output File or Template = tst_1_###.jpgein.